Die Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus
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Die Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus ist eine ökonomische Schrift von Rosa Luxemburg aus dem Jahre 1913. Sie war ein entscheidender Beitrag zur Imperialismusdebatte im Vorfeld des Ersten Weltkrieges.
Rosa Luxemburgs Werk erschien erstmals 1913 im sozialdemokratischen Vorwärts-Verlag und erfuhr seitdem zahlreiche Neuauflagen. Luxemburg bezieht sich theoretisch auf Karl Marx und seine Theorie der „ursprünglichen Akkumulation“, welche dieser im ersten Band des Kapital entwickelte. Luxemburg untersucht vor allem im dritten Abschnitt der „Akkumulation des Kapitals“ die Prozesse, in denen vorkapitalistische Wirtschafts- und Gesellschaftsformen in den kapitalistischen Wirtschaftskreislauf integriert werden.
In der zeitgenössischen Debatte lieferte Luxemburg damit eine ökonomische Argumentation zur Kritik des Kolonialismus und den sich aus Kolonialkonflikten ergebenden außenpolitischen Krisen wie etwa der Marokkokrise sowie der Aufrüstung im Europa der Vorkriegszeit.
Luxemburgs Argumentation basierte auch auf Hilferdings 1910 erschienener Schrift Das Finanzkapital; Lenin griff ihre Argumentation in seiner 1916 erschienenen Schrift Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus vor dem Hintergrund des Weltkrieges neu auf.
Als Erwiderung auf zeitgenössische Kritik in der sozialdemokratischen Presse[1][2][3][4][5][6][7] verfasste Luxemburg die Antikritik, die erst nach ihrer Ermordung veröffentlicht wurde.