Nürnberg
Großstadt in Bayern, Deutschland / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Nürnberg (nürnbergisch häufig Nämberch, häufige Abkürzung Nbg) ist eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern. Sie ist mit rund 550.000 Einwohnern (Dezember 2022)[2] die mit Abstand größte Stadt Frankens sowie die zweitgrößte Bayerns. In Deutschland insgesamt steht sie an 14. Stelle. Mit seinen Nachbarstädten Fürth, Erlangen und Schwabach bildet Nürnberg mit über 810.000 Einwohnern eine der drei Metropolen in Bayern. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte den Ballungsraum Nürnberg mit etwa 1,4 Millionen Menschen und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der über 3,6 Millionen Einwohner umfassenden Europäischen Metropolregion Nürnberg, eine der elf Metropolregionen in Deutschland. Nürnberg gehört zu den Großstädten Deutschlands mit einer ausgesprochen multikulturellen Gesellschaft.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 11° 5′ O49.45555555555611.078611111111309 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Höhe: | 309 m ü. NHN | |
Fläche: | 186,44 km2 | |
Einwohner: | 523.026 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 2805 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 90402–90491 | |
Vorwahlen: | 0911, 09122, 09129 | |
Kfz-Kennzeichen: | N | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 64 000 | |
LOCODE: | DE NUE | |
NUTS: | DE254 | |
Stadtgliederung: | 7 Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 2 90403 Nürnberg | |
Website: | www.nuernberg.de | |
Oberbürgermeister: | Marcus König (CSU) | |
Lage der Stadt Nürnberg in Bayern | ||
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nürnberg in der Sigena-Urkunde aus dem Jahr 1050. Seine erste Blüte erlebte es ab 1219 als eigenständige Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. Vor den starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem sehr vereinfachten Neuaufbau der Nachkriegszeit galt die mittelalterliche Nürnberger Altstadt als eine der bedeutendsten Europas. Einige Wahrzeichen wurden originalgetreu wiederaufgebaut, vor allem die Kirchen der Stadt, aber auch manche Baudenkmäler blieben erhalten. Zu den wichtigsten Wahrzeichen gehören einige Bauten entlang der Historischen Meile, vor allem die Nürnberger Burg. Daneben haben sich weitere Adelsbauten und Burgen der alten Reichsstadt erhalten. Außerhalb des historischen Zentrums ist das Stadtbild bis zur Ringstraße, nördlich und südlich der Pegnitz, von einer dichten urbanen Bebauung mit einem hohen Anteil an Gründerzeit- und Nachkriegsbauten sowie einigen Hochhäusern geprägt. Am Stadtrand findet man häufig Siedlungsstädtebau, wie Garten- und Trabantenstädte sowie große Grünanlagen, wie den Marienbergpark oder den Volkspark Dutzendteich, aber auch landwirtschaftliche Nutzung mit dörflichen Strukturen, wie im Knoblauchsland.
Überregional bedeutsam sind Nürnbergs weihnachtlicher Christkindlesmarkt sowie das Germanische Nationalmuseum und mehrere weitere Museen. Globale Wahrnehmung erreichte die Stadt im 20. Jahrhundert während der Zeit des Nationalsozialismus, als auf dem Reichsparteitagsgelände die jährlichen Reichsparteitage stattfanden und die Nürnberger Gesetze verabschiedet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Stadt mit den Nürnberger Prozessen hingegen zum Schauplatz der ersten Urteile auf Grundlage des Völkerstrafrechts geworden und erwarb sich den Titel Stadt der Menschenrechte. Wirtschaftlich sind die Dienstleistungsbranche, Spitzentechnologie, Industrieproduktion (u. a. Elektrotechnik, Maschinenbau und Kfz-Teile) sowie die Messe Nürnberg (u. a. Spielwarenmesse, Consumenta, GaLaBau, BIOFACH, IWA OutdoorClassics, BrauBeviale) von großer Bedeutung. Nürnberg ist Sitz der Bundesbehörden Bundesagentur für Arbeit und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat („Heimatministerium“) und des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention.
Das Grundwort des Stadtnamens Nürnberg ist das Gattungswort „Berg“. Die Herkunft des Vorderglieds Nürn- ist hingegen nicht geklärt.[3] Die Deutung des Ortsnamens wird dadurch erschwert, dass die Schreibung in den frühen Zeugnissen starke Schwankungen aufweist (1022, 1061 Norenberg, 1050 Nŏrenberc, 1062 Nuorenberc, 1074 Nourenberg, 1113/16 Nurinberg), die eine gewisse Unsicherheit der Schreiber auszudrücken scheinen.[3]
Die Annahme eines Wortes nor, nuor für „Fels“ oder nuorin „felsig“ – womit der von weit her sichtbare Keuperfels mit der Burg gemeint sei[4] – krankt daran, dass ein mittelhochdeutsches nuor und nuorin nicht nachzuweisen ist und im Nordbairischen auch nicht zu Nürn- geführt hätte.[3] Auch die These, dass sich der Name der Stadt von dem Personennamen Noro ableite,[5][6] hat das Problem, dass ein solcher althochdeutscher Personennamen nirgends überliefert ist.[3] Ältere Deutungen wie „Nero-berg“, „Nur-ein-Berg“ oder „Neuberg“ sind teils phantastisch, teils sprachgeschichtlich unmöglich.[3]
Der Beiname Noris kam im Humanismus auf. Erstmals bezeichnete Helius Eobanus Hessus Nürnberg als noris amoena („liebliche Noris“). Hessus lehnte sich dabei an die latinisierende Schreibung des Stadtnamens in Urkunden als Noricum, Noribergae oder Norimberg an. Der Arzt Johann Helwig personifizierte 1650 in einer Dichtung diesen Beinamen als mythische Nymphe Noris, die seitdem als bildungssprachliche Allegorie der Stadt häufig Verwendung findet.[SL 1]
Großes Wappen | |
Blasonierung: „Auf lichtblauem Grund ein goldenen Adler mit naturfarbenem jugendlichen Königskopf, der eine goldene Blattkrone trägt und von herabwallendem Haar umrahmt ist.“[7] | |
Wappenbegründung: Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 verwendet und versinnbildlicht das Reich (Reichsstadt). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt. Es wird in der Regel in den Behördensiegeln (nicht jedoch vom Standesamt, welches das amtliche bayerische Wappen führt), von den Bürgermeistern und vom Stadtrat und auf historischen städtischen Gebäuden geführt und darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung, die nur selten erteilt wird, von Vereinen oder Firmen verwendet werden. |
Kleines Wappen | |
Blasonierung: „In gespaltenem Schild auf der rechten goldenen Hälfte der halbe schwarze Reichsadler mit roter Zunge, goldenem Fang und goldenem Schnabel, während die andere Hälfte fünfmal schrägrechts geteilt ist, oben mit Rot beginnend und in den Farben Rot und Silber abwechselnd.“[7] | |
Wappenbegründung: Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Beide Stadtwappen sind genehmigungspflichtig. |
Stadtflagge Aus dem Kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Das Kleine Wappen darf zu Werbezwecken von in Nürnberg ansässigen Unternehmen geführt oder auf Waren angebracht werden, solange nicht der Eindruck einer amtlichen Verwendung entsteht und das Wappen heraldisch und künstlerisch korrekt wiedergegeben wird. |
Logos
Ein Signet verwendet die Stadt neben den traditionellen Wappen seit den 1970er Jahren. Das ursprüngliche Signet, auch Logo genannt, zeigte ein stilisiertes N, das an die von Rot und Silber geteilte Seite des Kleinen Stadtwappens erinnert. 1993 wurde dann ein Stadtlogo entwickelt, das die langgezogene Silhouette der Nürnberger Burg aufgriff und sich als Erkennungszeichen der Stadt etablierte.[8] Allerdings gelang es nicht, daraus ein einheitliches Corporate Design zu entwickeln. Außerdem erwies sich das alte Logo wegen seiner horizontalen Ausprägung als unflexibel.[8] 2009 gab es im Rathaus daher Bestrebungen, ein leichter handhabbares Logo und ein einheitlicheres Auftreten zu entwickeln. Seit Juli 2011 wird das neue Stadtlogo und Corporate Design schrittweise eingeführt.[9]
Neben dem Stadtlogo wird auch das Logo der gleichnamigen Metropolregion von der Stadt häufig verwendet. Dadurch soll der Zusammenhang zwischen der Städteregion und dem Ballungsraum mit den benachbarten Landkreisen stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Geographische Lage
Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz, die etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt und das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14 Kilometern von Ost nach West durchquert. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im westlichen Ortsteil Doos verlässt die Pegnitz an Nürnbergs tiefstem Punkt das Stadtgebiet auf einer Höhe von 288 m ü. NN und fließt in Fürth mit der Rednitz zusammen, um dort gemeinsam die Regnitz zu bilden. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg ist die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem Knoblauchsland ein wichtiges Gemüseanbaugebiet. Im Süden, Osten und Norden der Stadt erstreckt sich der Nürnberger Reichswald.
Der Unterboden Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im Keuper entstanden ist. Nordöstlich von Nürnberg befindet sich die Fränkische Schweiz, ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.
Ausdehnung des Stadtgebietes
Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38 km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit Stein zusammengewachsen. Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, das zugleich auch die westliche Anflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet, sowie nach Nordosten hin der Sebalder Reichswald.
Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg und der in großen Teilen erhaltenen Stadtmauer; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.
Stadtgliederung
1968 wurde das Stadtgebiet für planerische Zwecke im Sinne einer kleinräumigen Gliederung in 87 Statistische Bezirke und in Blöcke unterteilt. Diese Statistischen Bezirke werden in 10 Statistischen Stadtteilen zusammengefasst.[10] Diese verwaltungstechnische Einteilung spielt im Bewusstsein der Bevölkerung jedoch kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Orte.
Eingemeindungen
Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84 ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der Industriellen Revolution immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heute über eine Fläche von etwa 186,4 km² verfügt.
Nachbargemeinden
Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreien Gebiete (beginnend im Norden, im Uhrzeigersinn):
Erlangen (kreisfreie Stadt), Neunhofer Forst, Kraftshofer Forst und Erlenstegener Forst (Landkreis Erlangen-Höchstadt), Schwaig bei Nürnberg, Laufamholzer Forst, Zerzabelshofer Forst, Forsthof, gemeindefreies Gebiet Fischbach, Feuchter Forst und Feucht (alle Landkreis Nürnberger Land), Wendelstein und Forst Kleinschwarzenlohe (Landkreis Roth), Schwabach (kreisfreie Stadt), Rohr (Landkreis Roth), Stein und Oberasbach (Landkreis Fürth) sowie Fürth (kreisfreie Stadt).
An die Exklave Brunn, in der mit 406 m ü. NN der höchste Punkt Nürnbergs liegt, grenzen die gemeindefreien Gebiete Brunn, Winkelhaid und Fischbach (alle im Landkreis Nürnberger Land).
Klima
Nürnberg hat ein humides kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen −1,4 °C im Januar und 18 °C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von über 35 °C erreicht. Die Jahresmitteltemperatur liegt etwa bei 10,45 °C. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes am Nürnberger Flughafen im Jahr 1955 betrug die Höchsttemperatur (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 64 kB) am 27. Juli 1983 38,6 °C. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für die geographische Lage üblich. Ursache dafür ist die Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken; diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28. August 2006, als eine Windhose im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.
Nürnberg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Nürnberg
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Einwohnerentwicklung
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1808 in der Stadt erst 25.176[15] Menschen und 1867 etwa 77.600[16] Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs im Laufe des Jahres 1881 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur Großstadt. Ende 1897 hatte die Stadt 183.397 und 1900 bereits über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den Höchststand des 20. Jahrhunderts von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, danach stieg sie wieder. Am 31. Dezember 2008 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 503.638.[17]
Beim Zensus 2011 sank die Einwohnerzahl um rund 20.000 und unterschritt abermals die Halbmillionengrenze.[18] Am 31. Dezember 2014 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 501.072 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 516.770.[19][20] Am 31. Dezember 2017 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 515.201[21] und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 532.194.[19][22] Ende Dezember 2022 ergab diese städtische Zählweise 548.390 Personen mit Hauptwohnsitz in Nürnberg.[23] Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner in Nürnberg zwischen 2012 und 2022 um 5,6 %.[24]
Jahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
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1449 | 018.420 | [25] |
1806 | 025.176 | in 3.289 Häusern[26] |
1818 | 026.854 | [27] |
1852 | 053.398 | davon 46.184 Protestanten, 6.633 Katholiken und 155 Reformierte[25] |
1858 | 054.902 | [25] |
1861 | 058.081 | in 3.315 Häusern[25] |
1871 | 083.214 | am 1. Dezember 1871, darunter 2.579 aktive Militärpersonen, in 6.646 Wohngebäuden, davon 65.803 Protestanten, 14.852 Katholiken, 301 Reformierte, ein Griechisch-Orthodoxer, drei Anglikaner, 46 Deutsch-Katholiken, 301 Freireligiöse, 1.831 Israeliten, drei Angehörige sonstiger Konfessionen[28] |
1875 | 091.018 | [29] |
1880 | 099.519 | [29] |
1885 | 114.891 | [29] |
1890 | 142.590 | [29] |
1900 | 261.081 | davon 179.464 Evangelische, 74.413 Katholiken;[29] auf die innere Stadt entfielen 211.329 Einwohner[27] |
1905 | 294.431 | mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 14, vier Eskadrons Chevaulegers Nr. 1, eine Eskadron Jäger zu Pferde, ein Feldartillerieregiment Nr. 8) und einschließlich der 13 Vororte, davon 196.907 Evangelische, 86.939 Katholiken, 6.819 Juden[27] |
1910 | 333.142 | davon 218.015 Evangelische, 103.464 Katholiken[29] |
1925 | 392.494 | davon 249.780 Evangelische, 126.318 Katholiken, 721 sonstige Christen, 8.603 Juden[29] |
1933 | 410.438 | davon 257.201 Evangelische, 131.606 Katholiken, 225 sonstige Christen, 7.502 Juden[29] |
1939 | 420.349 | davon 256.791 Evangelische, 137.750 Katholiken, 1.536 sonstige Christen, 2.589 Juden[29] |
1950 | 362.459 | [29] |
1960 | 452.400 | davon 65.400 Vertriebene[29] |
Lebensqualität
Nürnberg gelangte in der Studie Worldwide Quality of Living Survey des Beratungsunternehmens Mercer zum wiederholten Mal unter die ersten 25 Plätze der Städte mit der besten Lebensqualität weltweit und erreichte 2010 unter den deutschen Städten den sechsten Platz.[30] Dabei flossen unter anderem soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Kriterien sowie Kultur, Bildungsangebot, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung ein.[30] Im Umweltranking schnitt Nürnberg als beste deutsche Stadt auf Platz 13 ab.[30] 2018 erreichte Nürnberg im Rahmen dieser Studie weltweit Platz 23, im Vergleich der deutschen Städte damit Platz 6. Im Spezialranking Entsorgung & Hygiene erreichte Nürnberg Platz 14 weltweit und Platz 1 unter den deutschen Städten.[31]
Bevölkerung nach Migrationshintergrund
Nürnberg gehört zu den deutschen Großstädten mit einem sehr hohen prozentualen Anteil von Personen mit ausländischen Wurzeln. Im Jahr 2022 hatten 50 Prozent bzw. 270.835 Personen einen Migrationshintergrund bei 541.103 melderegisterbasierten Einwohnern. Unter den Großstädten ab 500.000 Einwohnern hat Nürnberg nach Frankfurt am Main den zweithöchsten Migrationsanteil in Deutschland; bei den Großstädten ab 100.000 Einwohnern ist es der fünfthöchste Prozentwert.
Bevölkerung | Bevölkerungsanteil | Anteil in Prozent |
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Einwohner mit Migrationshintergrund | 270.835 | 050 % |
Deutsche ohne Migrationshintergrund | 270.268 | 050 % |
Deutsche mit Migrationshintergrund | 125.196 | 023 % |
Ausländer | 145.639 | 027 % |
Einwohnerzahl | 541.103 | 100 % |
Dialekt
Die Nürnberger Mundart zählt zur ostfränkischen Dialektgruppe, doch trägt sie deutliche Züge des Nordbairischen (beispielsweise gestürzte Diphthonge) und bildet einen Übergang zwischen den beiden Dialektgruppen.[33] In der Forschung geht man heute davon aus, dass im Spätmittelalter der Stadtdialekt noch überwiegend zum Nordbairischen tendierte.[33][34] In den letzten 200 Jahren beobachtet man dagegen eine Abkehr von bairischen hin zu ostfränkischen Merkmalen, obwohl es gerade im industriellen Zeitalter einen hohen Zuzug aus der Oberpfalz gab.[33] Der Dialekt der Nachbarstadt Fürth ist bis auf Unterschiede bei der Pluralbildung und den Verkleinerungsformen sehr ähnlich.[35] Mehrere Autoren wie Fitzgerald Kusz oder Klaus Schamberger pflegen noch den Stadtdialekt. Einige sind Mitglieder des Collegiums Nürnberger Mundartdichter. Unter der jüngeren Bevölkerung wird kaum noch die Stadtmundart verwendet.[35] Man begegnet oft in den Medien einem Nürnberger Fränkisch, das eher auf umgangssprachlichen Formen als auf dem zu verschwinden drohenden Stadtdialekt basiert.[35] Dokumentiert wurde die Nürnberger Mundart durch Tonaufnahmen im Rahmen der Erstellung des Bayerischen Sprachatlasses und einer 1907 herausgegebenen Grammatik.[36]