Rom
Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt Italiens / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Rom (lateinisch Rōma; italienisch Roma [ˈroːma], amtlich Roma Capitale) ist die Hauptstadt Italiens, Hauptort der Region Latium und historische Hauptstadt des Römischen Reichs und des Kirchenstaats. Die Stadt liegt etwa in der Mitte der Apenninhalbinsel am Fluss Tiber. Mit etwa drei Millionen Einwohnern im Stadtgebiet bzw. rund vier Millionen Einwohnern in der Agglomeration ist sie die größte Stadt Italiens sowie die drittgrößte der Europäischen Union. Außerdem ist Rom mit einem Gemeindegebiet von 1287,36 km² auch die flächenmäßig ausgedehnteste Stadt des Landes.
Roma Rom | ||
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Staat | Italien | |
Region | Latium | |
Metropolitanstadt | Rom (RM) | |
Koordinaten | 41° 53′ N, 12° 29′ O41.88333333333312.48333333333337 | |
Höhe | 37 m s.l.m. | |
Fläche | 1287,36 km² | |
Einwohner | 2.749.031 (31. Dez. 2022)[1] | |
Fraktionen | → Stadtgliederung Roms | |
Postleitzahl | 00100 (allgemein) und 00121–00199 | |
Vorwahl | +39–06 | |
ISTAT-Nummer | 058091 | |
Bezeichnung der Bewohner | Romani | |
Schutzpatron | Petrus und Paulus | |
Website | www.comune.roma.it | |
Links: Kolosseum, Pantheon und Trevi-Brunnen. Rechts: Petersdom und Engelsburg. Unten: Tiber und Engelsbrücke. |
Rom wurde erstmals im 1. Jahrhundert v. Chr. vom Dichter Tibull[2] Ewige Stadt genannt. Diese Bezeichnung, ursprünglich eine Antonomasie, wurde zu einem Ehrennamen für die Stadt wegen der Bedeutung in ihrer bis heute drei Jahrtausende umspannenden Geschichte. Der von den Römern praktizierten Legende nach wurde Rom im Jahre 753 v. Chr. gegründet, ist jedoch wahrscheinlich älter.[3] Nach der Abschüttelung des Einflusses der Etrusker etablierte sich Rom als ein unabhängiger Stadtstaat, welcher im Laufe der Jahrhunderte Italien und daraufhin den größten Teil des antiken Mittelmeerraums in Besitz nehmen konnte. Das in der Stadt Rom entstandene Latein, gesprochener lokaler Dialekt und italische Sprache, hat sich durch die römische Expansion über ganz Italien vor allem im südwestlichen Mittelmeerraum verbreitet und dort die lokalen Sprachen fundamental beeinflusst, was zur Entstehung der romanischen Sprachen geführt hat. Das klassische Latein hat sich als lingua franca der Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Theologie, Politik und Diplomatie bis in die Neuzeit halten können. Das antike römische Stadtrecht hat bis heute einen bedeutenden Einfluss in den europäischen Rechtsordnungen hinterlassen.
Noch vor dem Niedergang des Weströmischen Reiches verlor Rom an Bevölkerung und politischem Einfluss, war aber durch das Mittelalter und die Neuzeit hinweg ein Zentrum der christlichen Religion und bildet bis heute eines der Zentren des Abendlandes. Nach der Eroberung durch italienische Truppen ist Rom seit 1871 wieder Teil eines vereinigten Italiens bis hin zu den Alpen. Abgeordnetenkammer, Senat, Präsident, Regierung und der Verfassungsgerichtshof der italienischen Republik haben ihren Sitz in Rom, auch heute Sitz der Verwaltung der Region Latium und der Metropolitanstadt Rom, die 2015 die vorherige Provinz Rom ersetzte. Rom ist in 15 municipi aufgeteilt.
Roma capitale („Rom Hauptstadt“) hat einen besonderen Status als Gemeinde inne. Innerhalb der Stadtgrenzen befindet sich der Staat (der) Vatikanstadt. Er ist ein unabhängiger Binnenstaat und Sitz des Papstes, also des Bischofs von Rom. Dieser ist Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche sowie des Heiligen Stuhls; letzterer bildet ein eigenständiges Völkerrechtssubjekt, womit die Stadt Rom seit 1834 (Etablierung des Sitzes des Malteser-Ritterordens) zwei von drei nichtstaatlichen Völkerrechtssubjekten beherbergt. Außerdem haben dort die UNO-Unterorganisationen FAO, IFAD und WFP ihren Sitz.
Rom ist außerordentlich reich an bedeutenden Bauten und Museen und Ziel zahlreicher Touristen. Die Altstadt von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der UNESCO im Jahr 1980 zum Weltkulturerbe erklärt.[4]
Etymologie
Der älteste lateinische Beleg des Namens findet sich auf der Cista Ficoroni aus dem späten 4. Jahrhundert v. Chr.[5] Doch bereits in der etwa bei Dionysios von Halikarnassos erhaltenen, indirekten griechischen Überlieferung des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. begegnet der Name in der Form Ῥώμη Rhṓmē, so bei Hellanikos von Lesbos, Antiochos von Syrakus und Damastes von Sigeion.[6] Während im Althochdeutschen neben Rōma auch die Form Rūma* als Name der Stadt bestand,[7] benutzte man auf der mittelhochdeutschen Sprachstufe meist Rōme oder Rome, kannte aber auch schon die Verkürzung auf Rōm und Rom.[8] Die Etymologie des Wortes Roma selbst ist ungeklärt, doch werden hierzu seit der Antike unterschiedliche Theorien erörtert.
Neben meist rein mythischen Erklärungen, die den Namen mit zahlreichen Personen namens Romus oder Roma in Verbindung brachten und die Gründungssage mit der griechischen Mythologie verknüpften, stand in der antiken Namenserklärung die Geschichte um Romulus und Remus im Vordergrund. Die erstmals bei Diokles von Peparethos niedergelegte Erzählung, die zumindest für Plutarch als besonders glaubwürdig und belegt galt, führte den Namen auf Romulus, den Gründer der Roma quadrata, zurück, flocht aber den ficus Ruminalis, einen schattenspendenden Feigenbaum auf dem späteren Forum ein. Dessen Name wurde wiederum entweder von Romulus hergeleitet oder von dem altlateinischen Wort ruma für die säugende Brust, was sich in die Geschichte mit den von der Wölfin gesäugten Zwillingen fügte.[9] „Rationalistischere“ Darstellungen verbanden den Namen der Stadt, den die Pelasger in mythischer Vorzeit dem von ihnen gegründeten Ort gegeben haben sollen, mit dem griechischen Wort ῥώμη ‚Kraft‘, ‚Stärke‘.[10] Lehnte man eine griechische Stadtgründung Roms ab, verwies man darauf, dass die Stadt einst den Namen Valentia (von lateinisch valentia ‚Kraft‘, ‚Stärke‘) trug, der unter griechischem Einfluss sich in Ῥώμη gewandelt habe.[11]
Moderne Herleitungen des Namens verfolgen verschiedene Ansätze. Am weitesten verbreitet ist die Verbindung mit der indogermanischen Wurzel *.sreṷ- ‚fließen‘, was für Roma eine Bedeutung ‚Siedlung am Fluss’ ergebe.[12] Das lateinische Wort rūma ‚weibliche Brust‘ und Rūmon als alten Namen des Tibers[13] stellte Massimo Pittau immer wieder in diesen bereits in der antiken Literatur konstruierten Zusammenhang.[14]
Gleichermaßen weit verbreitet ist die Herleitung aus einem etruskischen Gentilnamen Ruma. Der Name würde einem Vorschlag des Sprachwissenschaftlers Wilhelm Schulze aus dem Jahr 1904 folgend die ‚Siedlung der tuskischen ruma‘ bezeichnen.[15] Insbesondere in der italienischen Forschung findet dieser Ansatz Zustimmung, wird aber auch von Wissenschaftlern anderer Länder favorisiert.[16] Hiergegen wurde eingewandt, dass der etruskische Name der Stadt zwar *Ruma lautete,[17] lateinische Wörter mit etruskischer Wurzel aber immer deren /u/-Laut behielten. Da das Etruskische ursprünglich jedoch keinen Laut /o/ kenne, der erst nach einer inneretruskischen Lautverschiebung des 6./5. Jahrhunderts v. Chr. und somit Jahrhunderte nach Stadt- oder Siedlungsgründung begegnet, müsste man als Stadtnamen auch im Lateinischen Ruma erwarten. Aus diesem Grund sei eine Herleitung des Stadtnamens aus dem Etruskischen unwahrscheinlich.[18]
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Ansätze, die meist keine weitere Diskussion auslösten und nicht weiterverfolgt wurden.[19]
Die „Ewige Stadt“
Nachdem bereits in der späten Republik der Dichter Tibull für Rom die Umschreibung „die ewige Stadt“ gefunden hatte, wurde diese Vorstellung weiter entwickelt. So durch den römischen Dichter Vergil (70–19 v. Chr.), der nach dem Vorbild Homers die Aeneis verfasste, die eine Erzählung der Vorgeschichte und Bedeutung Roms darstellt. Dieses Buch wurde schon in jener Zeit zu einem Lehrbuch an römischen Schulen und gilt als das Nationalepos der Römer. Der Gott Jupiter prophezeit in diesem Werk die Ewigkeit Roms, dem keine räumlichen oder zeitlichen Grenzen gesetzt seien.[20]
Auch am Ende der Kaiserzeit (Mitte bzw. Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr.) sprechen einige Autoren vom nie untergehenden Rom. Der Offizier und Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus (um 330–395 n. Chr.) begründet in seiner Lebensanalogie die Ewigkeit Roms damit, dass virtus ‚Kraft‘, ‚Tugend’ und fortuna ‚Glück’ bei der Gründung einen Bund ewigen Friedens geschlossen hätten, welcher garantiert, dass Rom, solange Menschen leben, bestehen wird. Auch der Jurist und hohe Beamte Aurelius Prudentius Clemens (348–nach 405) verglich die Idee des Ewigen Rom mit der Idee des christlichen Rom. Das Römische Reich habe, so Prudentius, die Menge der Völker geeint und mit seinem Frieden den Christen den Weg bereitet. Weiterhin sei Rom nicht seiner Kraft beraubt oder gealtert, sondern könne immer noch zu den Waffen greifen, wenn die Kriege riefen.
Ausdehnung des Stadtgebietes
Rom liegt in der Mitte Italiens bzw. der Apenninhalbinsel am Tiber, unweit des Tyrrhenischen Meeres, durchschnittlich 37 Meter über dem Meeresspiegel. In mehreren Windungen fließt der Tiber in südlicher Richtung durch die Stadt. Im Norden mündet im Stadtteil Parioli der Aniene in ihn. Die weitere Umgebung ist die Campagna Romana oder kurz Campagna. Im Osten Roms befinden sich die Abruzzen, im Nordosten die Sabiner Berge und im Südosten die Albaner Berge.
Die Metropolitanstadt Rom grenzt im Norden an die Provinz Viterbo und die Provinz Rieti, im Osten an die Provinz L’Aquila in der Region Abruzzen sowie im Süden an die Provinz Frosinone und die Provinz Latina.
Stadtgliederung
Rom gliedert sich in vier Stadtbezirke, 15 Munizipien und 155 Stadtbereiche.[21]
Die 15 (bis zum 11. März 2013 waren es 19) Munizipien sind: (1) Municipio I (mit der Altstadt Centro Storico, Prati und weiteren alten Stadtteilen), (2) Parioli und Nomentano – San Lorenzo, (3) Monte Sacro, (4) Tiburtina, (5) Prenestino und Centocelle, (6) delle Torri, (7) San Giovanni und Cinecittà, (8) Appia Antica, (9) EUR, (10) Ostia, (11) Arvalia Portuense, (12) Monte Verde, (13) Aurelia, (14) Monte Mario und (15) Cassia Flaminia.
Die Altstadt (Municipio 1) ist in 22 Rioni (Stadtteile) eingeteilt, die teilweise bis in die Antike zurückgehen. Sie haben verwaltungstechnisch keine Bedeutung mehr.
Der alte Municipio 14 wurde 1992 ausgemeindet und ist heute die selbständige Stadt Fiumicino.
Einen realistischen Überblick über die historische Stadt vermittelt auch das 16 × 17 m große Gips-Modell Plastico di Roma Antica im Museo della Civiltà Romana[22] im Maßstab 1:250.
- Munizipien Roms
Klima
Das Klima Roms ist typisch mediterran, sommertrocken (arid) und winterfeucht (humid). Die Trockenheit im Sommer ist auf die Verlagerung des subtropischen Hochdruckgürtels zurückzuführen; in dieser Hochdruckzone sinkt die Luft ab, und Wolken werden dabei aufgelöst. Der subtropische Hochdruckgürtel verlagert sich im Winter nach Süden, und von Norden her erfasst eine feuchte außertropische Westwindzone den Mittelmeerraum.
Rom | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimatabelle Rom
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