Belgisch-Preußische Grenzsteine
Gruppe von Grenzsteinen in Burg-Reuland/Eupen/Lontzen/Sankt Vith/Bleiberg/Kelmis/Welkenraedt/Baelen/Weismes/Jalhay/Malmedy/Stavelot/Trois-Ponts/Vielsalm/Gouvy, Belgien / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die Belgisch-Preußischen Grenzsteine markieren gemäß den Entscheidungen des Wiener Kongresses von 1815 den ehemaligen Grenzverlauf zwischen dem Königreich Belgien, das bis 1830 noch Teil des Königreichs der Vereinigten Niederlande war, und dem Königreich Preußen.
Im Jahr 1817 wurden entlang der Grenzlinie an markanten Punkten Pfähle aus Eichenholz aufgestellt. Ab 1840 wurden sie mit und mit durch steinerne ersetzt, in unterschiedlichen Formen und Materialien und noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit kleineren Zwischensteinen ergänzt. Sie wurden zudem durchnummeriert, wobei die Nummern 1 bis 75 zu den Grenzsteinen zwischen dem Großherzogtum Luxemburg und Preußen zählen und am Ort Schengen an der französischen Grenze beginnen. Ab der Nummer 75 an der Gemeindegrenze von Gouvy und Burg-Reuland kennzeichnen sie die Grenze zwischen dem damaligen Königreich Niederlande, ab 1830 Belgien, und Preußen. Der Stein 75 war dann auch, nachdem sich Luxemburg im Jahr 1866 von den Niederlanden gelöst hatte, das Dreiländereck Belgien, Preußen, Luxemburg. Der letzte Stein dieses Grenzverlaufs hat die Nummer 193 und befindet sich am ehemaligen Vierländereck auf dem Vaalserberg. Nördlich des Vaalserberges schließen sich bis zum Ort Mook en Middelaar die Niederländisch-Preußischen Grenzsteine an. An mehreren Stellen wurden zudem auf preußischer Seite massive Zollhäuser, so genannte Beamtenhäuser, errichtet, die für die Zollbeamten zugleich Dienstwohnung waren.
Mit dem Versailler Vertrag von 1919 und dem damit verbundenen Anschluss im Januar 1920 der vormaligen Kreise Malmedy und Eupen an den Staat Belgien verlor die Grenzlinie ihre Daseinsberechtigung und die Steine wurden nicht mehr benötigt und somit nicht mehr gewartet, weshalb einige verfielen oder durch land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen verschwanden. Belgien beschlagnahmte die alten Zollhäuser und verkaufte sie später an Privatpersonen. Alle Grenzsteine entlang der Deutschsprachigen Gemeinschaft, auch die nicht mehr vorhandenen, wurden 1996 sowie die Steine mit den Nummern 155 bis 157 im Hohen Venn bereits im Jahr 1991 unter Denkmalschutz gestellt.