Benutzer:WolfgangRieger/Gold- und Rosenkreuzer
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Der Orden der Gold- und Rosenkreuzer war eine sich auf die Tradition der Rosenkreuzer berufende esoterische Geheimgesellschaft, die in Deutschland im 18. Jahrhundert entstand. Die Wurzeln liegen in der deutschen Hochgradfreimaurerei, dem eigenen Verständnis nach aber reichten sie bis zu Moses oder sogar bis zu Adam zurück.
Indem es sich um eine tatsächlich bestehende, historisch nachweisbare Organisation handelt, unterscheiden sich die Gold- und Rosenkreuzer wesentlich von den sogenannten älteren Rosenkreuzern. Bei jenen wurden in den rosenkreuzerischen Manifesten des frühen 17. Jahrhunderts das Bestehen einer Organisation nur behauptet und auch spätere Andeutungen zu existierenden Rosenkreuzergruppen bleiben im Legendären. Die Gold- und Rosenkreuzer sind somit die erste historisch fassbare rosenkreuzerische Gemeinschaft.[1]
Durch die politische Macht, welche die beiden wichtigsten Mitglieder Johann Rudolf von Bischoffwerder und Johann Christoph von Wöllner während der Regierung des preußischen Königs Friedrichs Wilhelm II. besaßen und im Sinn der Gemeinschaft einsetzten, sind die Gold- und Rosenkreuzer einzig unter den rosenkreuzerischen Organisationen. Keine andere hat jemals über derartigen (historisch nachweisbaren) politischen Einfluss verfügt. Vergleichbar ist dieser nur dem zeitweiligen Einfluss des Illuminatenordens, der allerdings entgegengesetzte, aufklärerische Ziele vertrat. Demgegenüber betonten die Gold- und Rosenkreuzer ihre Verbundenheit mit einem (lutherisch geprägten) Christentum. Man hat die Bewegung zusammen mit den zahlreichen zeitgenössichen rosenkreuzerischen Gruppen daher als Reaktion auf die Aktivitäten der Illuminaten und auf die Aufklärung insgesamt verstanden, teilweise sie auch als reaktionär und antiaufklärerisch gebrandmarkt, so zum Beispiel – aus seiner Gegenposition heraus verständlich – der Aufklärer Friedrich Nicolai.[2]