DMEL
tolerierbares Risiko der Gefährdung der Gesundheit / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Der DMEL (englisch Derived Minimum Effect Level, synonym DMEL-Wert, abgeleitete Konzentration mit minimalen Auswirkungen)[1] beschreibt den Expositionsgrenzwert, unterhalb dessen ein minimales, tolerierbares Risiko der Gefährdung der menschlichen Gesundheit besteht.[2]
Er wurde von der Europäischen Chemikalienagentur ergänzend zum aus der REACH-Verordnung stammenden DNEL-Wert (englisch Derived No-Effect Level, abgeleitete Konzentration ohne Auswirkungen)[1] eingeführt.[2] Der DNEL-Wert beschreibt den Expositionsgrenzwert, unterhalb dessen ein Stoff nach dem Kenntnisstand der Wissenschaft zu keiner Beeinträchtigung der menschlichen Gesundheit führt.[3] Der DMEL-Wert ist anders als der DNEL-Wert nicht in der REACH-Verordnung verankert.[2]
In der REACH-Verordnung ist primär das Ziel formuliert, krebserzeugende, mutagene oder reproduktionstoxische Stoffe (CMR-Stoffe) zu ersetzen.[4] In diesem Zusammenhang sieht REACH keine Grenzwerte für Stoffe vor, für die DNEL-Werte nicht bestimmt werden können.[4]
Das sich im DMEL-Wert verbergende akzeptierbare Krebsrisiko ist keine Größe, die wissenschaftlich abgeleitet werden kann, sondern soll Ausdruck eines gesellschaftlichen Konsenses sein.[4] Kritisiert wird an dem Konzept, dass der Registrierungspflichtige (Hersteller oder Importeur) darüber zu entscheiden hat, was ein akzeptierbares Krebsrisiko ist.[5][6] Das hat zur Folge, dass ein Großteil der Registrierungen für krebserzeugende Stoffe DNEL-Werte aufweist.[6]