Dilldapp
regionale Begrifflichkeit mit verschiedenen Bedeutungen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Dilldapp ist eine vor allem im hessischen und oberfränkischen Raum und im Hunsrück verbreitete Bezeichnung für eine trottelige Person. Die genaue Herkunft des Wortes ist ungeklärt. Die deutschen Sprachforscher Jakob und Wilhelm Grimm, sowie Matthias von Lexer leiten den Namen von den mittelhochdeutschen Begriffen dieletâpe, titltapp und tilltappe ab und verweisen auf die Verwandtschaft zu Begriffen wie Dilpetatsch (Lothringen), Delbentritsch (Schwaben) und Elwetritsch (Pfalz).[1][2][3] Matthias Kringe zeigt schlüssig mit den Ableitungen von Dilldappe über d'Illdapp[4] (Baden), Dilpedatsch, Delbentritsch zu Elbentritsch die Bedeutung des Dilldappen als "elbisches/elfisches" Wesen[5]. Die mundartliche Ableitung Dapp(es) von Depp oder Taps und Dill von Till scheinen ebenso möglich wie eine geographische vom Fluss Dill oder gleichnamigen Dörfern. (Dilldapp = der Depp vom/aus Dill). Mit dieser Eigenschaft ist der Dilldapp Hauptfigur verschiedener Märchen und Erzählungen (unter anderem Clemens Brentano), vergleichbar mit Hans im Glück.
Dilldapp ist auch die Bezeichnung für ein jagdliches Fabelwesen, einer Kreuzung aus Iltis oder Hamster, Kaninchen und Reh, ähnlich dem Wolpertinger. Als solches hat der Dilldapp auch Eingang in die schwäbisch-alemannische Fasnet gefunden. Es gibt einige Narrenzünfte, die sich als Dilldappen verkleiden, so zum Beispiel in Todtnau-Brandenberg, Lenzkirch und Herten am Hochrhein. Eine andere Bezeichnung für das Fabelwesen, die besonders im mittelhessischen Raum gebräuchlich ist, lautet Tilltappe. Man unterscheidet zwischen Bergtilltappe, Wüstentilltappe, Stadttilltappe und Meerestilltappe.