Im Hause des Commerzienrathes
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Im Hause des Commerzienrathes (in moderner Orthografie: Im Hause des Kommerzienrates) ist ein Roman (Familienroman, Liebesroman), den E. Marlitt 1876 in der Familienzeitschrift Die Gartenlaube (Hefte 1–26) veröffentlicht hat. Die Buchausgabe folgte noch im selben Jahr im Verlag des Herausgebers der „Gartenlaube“, Ernst Keil. Die Illustrationen für die Buchausgabe besorgte Heinrich Schlitt.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Käthe Mangold, die von ihrem Vormund um den größten Teil ihrer Erbschaft betrogen wird, sich aber aus eigener Kraft zu helfen weiß und nach einigen Komplikationen obendrein den Mann bekommt, den sie liebt.
Im Hause des Commerzienrathes ist von allen Romanen Marlitts derjenige, in dem das soziale Panorama die größte Rolle spielt. Jochen Schulte-Sasse und Renate Werner hielten den Börsenkrach von 1873 sogar für das Schlüsselereignis des Romans.[1] Urszula Bonter ging nicht ganz so weit, hat ihn aber immerhin als „Abgesang auf die Gründerzeitepoche mit ihrem Spekulationsfieber“ bezeichnet.[2] Marlitts Lesern war der Börsenkrach noch sehr gegenwärtig, und 1875 hatte Otto Glagau in der Gartenlaube einen vielteiligen Bericht Der Börsen- und Gründungsschwindel in Berlin veröffentlicht.[3]