Kabinett Soares I
portugiesische Regierung (1976–1978) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Als Kabinett Soares I wird die erste verfassungsgemäße, frei gewählte portugiesische Regierung nach der Nelkenrevolution 1974 unter Premierminister Mário Soares bezeichnet, in Portugal heißt die Regierung auch I Governo Constitucional de Portugal, zu deutsch I. verfassungsgemäße Regierung von Portugal. Die portugiesische sozialistische Partei hatte am 25. April 1976, also genau zwei Jahre nach der Revolution, mit 34,9 Prozent die ersten Parlamentswahlen in Portugal gewonnen und erhielt somit den Regierungsauftrag. Den Spitzenkandidaten der sozialistischen Partei, Mário Soares, wählten die Abgeordneten der Assembleia da República am 23. Juli zum Premierminister, seine Regierung war bis zum 23. Januar 1978 im Amt. Da die sozialistische Partei nur 107 der 250 Abgeordnete stellte, wählte Soares die Form einer Minderheitsregierung.
Unter der Regierung von Mário Soares fanden am 12. November 1976 die ersten Präsidentenwahlen in Portugal statt, dabei siegte António Ramalho Eanes, ein Offizier der Movimento das Forças Armadas (MFA). Zudem fanden auch die ersten portugiesischen Gemeindewahlen statt. Die Regierung Soares bereitete die ersten Schritte für die Aufnahme zur Europäischen Gemeinschaft vor, zudem trat Portugal am 22. September 1976 dem Europarat bei.