LTI – Notizbuch eines Philologen
Essay-Zusammenstellung von Victor Klemperer / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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LTI – Notizbuch eines Philologen (lateinisch Lingua Tertii Imperii ‚Sprache des Dritten Reich(e)s‘) ist ein 1947 erschienenes Werk von Victor Klemperer, das sich mit der Sprache des Nationalsozialismus befasst.
Bereits sein Titel ist ein Seitenhieb auf die ungezählten Kürzel aus der Sprache des Nationalsozialismus wie beispielsweise BDM (Bund Deutscher Mädel), HJ (Hitlerjugend), DAF (Deutsche Arbeitsfront), NSKK (Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps), KdF (Kraft durch Freude). Klemperer erklärt dazu im ersten Kapitel: „Ein schönes gelehrtes Signum, wie ja das Dritte Reich von Zeit zu Zeit den volltönenden Fremdausdruck liebte: Garant klingt bedeutsamer als Bürge und diffamieren imposanter als schlechtmachen. (Vielleicht versteht es auch nicht jeder, und auf den wirkt es dann erst recht.)“ Er kommt zum Ergebnis, dass die Sprache in der Zeit des Nationalsozialismus die Menschen weniger durch einzelne Reden, Flugblätter oder Ähnliches beeinflusst habe als durch die stereotype Wiederholung der immer wieder gleichen, mit nationalsozialistischen Vorstellungen besetzten Begriffe.