Metabiografie
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Eine Metabiografie oder Metabiographie beschäftigt sich mit der Beziehung von biografischen Darstellungen zum zeitlichen, geografischen, institutionellen, intellektuellen oder ideologischen Standort ihres Verfassers.
Metabiografik ist eine Hermeneutik der Biografik. Sie betrachtet die biografierte Person als ein kollektives Konstrukt unterschiedlicher Erinnerungskulturen und trägt dadurch der grundsätzlichen Instabilität historischer Lebensbeschreibungen Rechnung.[1] Zudem betrachten Metabiografien die Gattungskonventionen der traditionellen Biografik und thematisieren diese auf unterschiedliche Art und Weise[2].
Mit den Worten von Steven Shapin betont die Metabiografik, „dass sich wandelnde biografische Traditionen dazu führen, dass eine Person mehrere Lebensgeschichten hat“, von denen keine notwendigerweise mehr Anspruch auf Realität erheben kann, denn sie alle sind „entsprechend den Empfindlichkeiten und Bedürfnissen der wechselnden kulturellen Rahmenbedingungen gestaltet und umgestaltet“.[3] In dieser Hinsicht ist Metabiografik Ausdruck der Überzeugung, dass historische Erkenntnis stets betrachterabhängig ist.