Planet Labs
US Unternehmen der Erdbeobachtung / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Planet Labs PBC (ehemals Planet Labs, Inc. und Cosmogia, Inc.) ist ein Unternehmen für Erdbeobachtung. Der Hauptsitz befindet sich in San Francisco, Kalifornien, die europäische Zentrale von Planet befindet sich in Berlin. Das Ziel von Planet ist es, mit Hilfe der eigenen Erdbeobachtungssatelliten täglich die gesamte Erde abzubilden, um globale Veränderungen und Trends zu erkennen.[1]
Planet Labs | |
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Rechtsform | Public Benefit Corporation |
ISIN | US72703X1063 |
Gründung | 2010 |
Sitz | Vereinigte Staaten San Francisco, Kalifornien |
Mitarbeiterzahl | 800, davon 150 in Berlin |
Branche | Erdbeobachtung |
Website | www.planet.com |
Stand: 1. Juli 2022 |
Planet Labs PBC entwickelt und fertigt Cubesat-Miniatursatelliten, so genannte Doves, die als sekundäre Nutzlast bei Raketenstarts in die Umlaufbahn gebracht werden. Jede Dove ist mit einem leistungsstarken Teleskop und einer Kamera ausgestattet, die so programmiert sind, dass sie täglich Teile der Erdoberfläche erfassen. Jeder Dove-Erdbeobachtungssatellit scannt die Erde kontinuierlich und sendet mit Hilfe eines Bildsensors Daten, sobald er eine Bodenstation überfliegt.
Die von den Dove-Satelliten gesammelten Bilder liefern aktuelle Informationen, die z. B. für den Klima- und Umweltschutz, die Beobachtung von Wäldern und deren Schäden, die Vorhersage von Ernteerträgen, die Überwachung der Wasserqualität in Seen und den Katastrophenschutz relevant sind. Nutzer können online auf die Daten zugreifen. Einige Bilder sind im Rahmen des offenen Datenzugangs verfügbar.
Mit der Übernahme des Unternehmens BlackBridge im Juli 2015 hatte Planet Labs 87 Dove- und 5 RapidEye-Satelliten in die Umlaufbahn gebracht. 2017 startete Planet Labs weitere 88 Dove-Satelliten, und Google verkaufte seine Tochtergesellschaft Terra Bella und deren SkySat-Satellitenkonstellation an Planet Labs. Bis September 2018 hatte das Unternehmen fast 300 Satelliten in die Umlaufbahn gebracht, von denen 150 aktiv sind. 2020 brachte Planet Labs sechs weitere hochauflösende SkySats, die SkySats 16–21, und 35 Dove-Satelliten in die Umlaufbahn. Mit dem Start von 44 Doves im Januar 2022 betreibt das Unternehmen nun eine globale Konstellation von über 200 aktiven Satelliten.[2]
Im Rahmen einer Initiative der norwegischen Regierung (Norway’s Climate and Forests Initiative (NICFI)) bieten Planet und seine Partner Airbus und Kongsberg Satellite Services (KSAT) Zugang zu hochauflösenden Basiskarten von 64 tropischen Ländern. Ziel dieser Kooperation ist es, die Abholzung der tropischen Regenwälder zu verhindern.[3]
Im Juli 2021 gab Planet Labs bekannt, dass es plant, ein börsennotiertes Unternehmen zu werden und durch eine Fusion mit der SPAC DMY Technology Group Inc IV an der New Yorker Börse zu notieren.[4] In dieser Transaktion wurde Planet mit 2,8 Milliarden US-Dollar bewertet. Der SPAC wurde am 7. Dezember 2021 abgeschlossen. Planet ließ sich als Public Benefit Corporation registrieren und änderte formell seinen Namen in Planet Labs PBC. Die Aktien wurden erstmals am 8. Dezember 2021 an der New Yorker Börse gehandelt.[5] Nach der Fusion verfügte Planet über ein Kapital von mehr als 500 Millionen Dollar und betreibt mehr als 200 Satelliten in der Umlaufbahn. Das Unternehmen rechnete damit, dass es einige Jahre dauern würde, bis es wieder Gewinne erzielen wird und finanzierte seinen Betrieb mit 200 Mio. USD aus den oben erwähnten 500 Mio. USD (die restlichen 300 Mio. USD bilden eine „strategische Kasse“). Zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses hatte das Unternehmen über 600 Kunden (die meisten Kunden, rund 90 Prozent, sind Jahresabonnements für den Datendienst von Planet) und erwirtschaftete im Jahr 2020 einen Umsatz von 113 Millionen Dollar. Zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses hatte Planet das Ziel, bis Anfang 2025 auf bereinigter EBITDA-Basis profitabel zu sein und seinen Jahresumsatz bis Anfang 2026 auf fast 700 Millionen US-Dollar zu steigern.[6]