Polnisch-Sowjetischer Krieg
Konflikt zwischen Polen und Sowjetrussland nach dem Ersten Weltkrieg (Februar 1919 – März 1921) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Im Polnisch-Sowjetischen Krieg (russisch Советско-польская война/ Transkription: Sowetsko-polskaja woina, ukrainisch Польсько-радянська війна Polsko-radjanska wijna), auch Polnisch-Bolschewistischer Krieg genannt (polnisch Wojna polsko-bolszewicka) von 1919 bis 1921 versuchte einerseits das 1918 wiedererrichtete Polen, im Osten den historischen Grenzverlauf von 1772 wiederherzustellen und eine osteuropäische Konföderation (→ Międzymorze) unter polnischer Führung zu schaffen. Das sich noch im Bürgerkrieg befindende Sowjetrussland war andererseits bestrebt, seinen Einflussbereich in den Westen auszudehnen. In der Ukraine wurde Polen von nationalistischen Kräften unterstützt, die zuvor von den Bolschewiki von der Macht vertrieben worden waren.
Polnisch-Sowjetischer Krieg | |||||||||
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Polnischer Schützengraben in der Schlacht an der Memel, September 1920 | |||||||||
Datum | 1919 bis 1921 | ||||||||
Ort | Zentral- und Osteuropa | ||||||||
Ausgang | Sieg Polens | ||||||||
Friedensschluss | Vertrag von Riga | ||||||||
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Die anfänglichen Erfolge der polnischen Truppen unter Marschall Piłsudski und der sie unterstützenden ausländischen militärischen Verbände, die weite Landstriche der Ukraine einschließlich Kiews besetzen konnten, wurden durch die sowjetische Rote Armee nach einiger Zeit zunichtegemacht: Sie warf die polnische Armee so weit in das Landesinnere Polens zurück, dass eine Besetzung Polens drohte. In der Schlacht von Warschau konnte die polnische Armee das Blatt wiederum wenden. In den nachfolgenden Kampagnen wurde die sowjetische Armee bis in die Ukraine zurückgeworfen. Zudem wurde im Polnisch-Litauischen Krieg im Oktober 1920 das Gebiet um die litauische Hauptstadt Vilnius (polnisch Wilno) erobert.
Im Vertrag von Riga, der am 18. März 1921 unterzeichnet wurde, vereinbarten Sowjetrussland, die Sowjetukraine und die Republik Polen die Akzeptanz des Waffenstillstands des Vorjahres und den Grenzverlauf zwischen der Sowjetunion und dem wieder entstandenen polnischen Staat sowie u. a. die Leistung von Ausgleichszahlungen. Die polnisch-sowjetische Grenze verlief nun stellenweise bis zu 250 km östlich der Linie, die 1919 eine Kommission als die Ostgrenze des wieder erstandenen Polens vorgeschlagen hatte („Curzon-Linie“).[1] Das Übereinkommen war die zweite vertragliche „Gebietsamputation“ ethnisch nichtrussischen Territoriums nach der Oktoberrevolution[2], das vom Zarenreich Russland vorher als integraler Bestandteil seines eigenen Staatsgebietes betrachtet worden war.