Regierung Walpole–Townshend
aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die Regierung Walpole–Townshend war die Regierung im Königreich Großbritannien vom 4. April 1721 bis zum 15. Mai 1730.
Nachdem die Zweite Regierung Stanhope–Sunderland wegen der „Südseeblase“ (South Sea Bubble), einer finanziellen und politischen Krise der South Sea Company, zurücktreten musste,[1][2][3][4] bildete der nunmehrige Erste Lord des Schatzamtes und Schatzkanzler Robert Walpole am 4. April 1721 eine Regierung, die nach ihm und dem Staatssekretär für den Norden, Charles Townshend, 2. Viscount Townshend, benannt wurde. Sie blieb bis zum 15. Mai 1730 im Amt und wurde daraufhin von der Regierung Walpole abgelöst. Der Regierung gehörten ausschließlich Mitglieder der liberalen Whigs an, die seit den Unterhauswahlen vom 22. Januar bis 9. März 1715 341 der 558 Mitglieder des Unterhauses (House of Commons) stellte, während die konservativen Tories unter Henry St. John, 1. Viscount Bolingbroke 217 Abgeordnete hatte.[5]
Walpole steuerte innen- wie außenpolitisch einen erfolgreichen Ausgleichskurs. Er war stets um Frieden bemüht, damit die englische Handelsflotte den Wohlstand im Lande mehren und die Kolonialmacht ihre Stellung auf den Weltmeeren ausbauen konnte. Vom Kontinent blickten daher viele mit Neid auf die blühende Wirtschaft der Insel, wo das erfolgreiche britische Bürgertum aufgeklärt und selbstbewusst seine Ideale lebte, wenn auch die politische Macht weitgehend dem Adel vorbehalten blieb.[6]