Rica de Oro und Rica de Plata
zwei Phantominseln im nördlichen Pazifischen Ozean / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Rica de Oro und die Schwesterinsel Rica de Plata (andere Schreibweise: Roca oder Rocca de Oro und Roca de Plata) sind zwei Phantominseln im nördlichen Pazifischen Ozean. Ihre Namen lassen sich aus dem Spanischen übersetzen als „Reich an Gold“ und „Reich an Silber“, sodass sie in der Literatur auch als Gold- und Silberinseln auftauchen.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es einen regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Acapulco im Vizekönigreich Neuspanien und Manila. Die spanischen Galeonen transportierten Silber aus Mittelamerika zu den Philippinen und kamen mit wertvollen Handelswaren, zum Beispiel Seide und Porzellan aus China, nach Mexiko zurück. Die Rückroute dieser jährlichen Manila-Galeonen führte von Manila über Guam zur kalifornischen Küste und weiter die amerikanische Westküste entlang nach Acapulco. Da diese Fahrt wegen problematischer Wind- und Wetterverhältnisse und der Piratenüberfälle gefährlich war, wünschten sich die Kapitäne eine Zwischenstation, die sie im Notfall anlaufen konnten. Das isolierte Japan kam nicht in Betracht, da die Shogune nur die Landung ausgewählter portugiesischer Schiffe zuließen (siehe → Epoche des Namban-Handels). Als mögliche Häfen kamen daher nur die Inseln Rica de Oro und Rica de Plata in Frage, die, so hieß es in den Legenden, die in Manila kursierten, östlich von Japan liegen sollten.