Transsahara-Gürtel
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Der Transsahara-Gürtel[1] stellt in der regionalen Geologie Afrikas ein System aus neoproterozoischen Falten- und Überschiebungsorogenen mit mehr als 3000 Kilometer (abgekürzt km) Länge dar. Es beginnt im marokkanischen Antiatlas und reicht bis an die Südatlantikküste von Benin.
Die geologische Entwicklung begann mit Grabenbruchbildungen und Öffnung von Ozeanen. Zwischen dem Ostrand des Westafrika-Kratons und der westlichen Flanke des Sahara-Metakratons[2] breitete sich der Pharusische Ozean[3] (engl.: Pharusian Ocean), auch Transsahara-Ozean genannt, aus. Ein weiterer, nicht benannter Ozean mit unbekannter Ausdehnung bildete sich am Nordrand des Westafrika-Kratons vor einer noch nicht definierten Landmasse (manchmal als Marokko-Kontinent bezeichnet). Bei anschließendem Abtauchen (Subduktion) von ozeanischen unter kontinentale Lithosphärenplatten entstanden neue, unterschiedliche Krustenblöcke, wie magmatische Inselbögen und Forearc- und Backarc-Becken. Die fortschreitende Verengung und Schließung der Ozeane führte zu Kollisionen und teilweisen Überschiebungen auf die Kontinentalränder mit orogener Auffaltung der Krusteneinheiten, Entwicklung von magmatischen Plutonen und Vulkanen sowie vulkano-sedimentären Ablagerungen. Heute sind große Gürtelbereiche unter sedimentären Schichten der Sahara, der Sahelzone und anderen Gebieten verborgen.
Die Hauptphase der Entwicklung fällt in die Zeit der Pan-Afrikanischen Orogenese und reicht von vor rund 800 bis 550 Millionen Jahren (abgekürzt mya).