Twin-Pipe-Sonde
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Als Twin-Pipe-Sonden werden Erdwärmesonden bezeichnet, die zur Gewinnung von Erdwärme im Spülverfahren in das Erdreich eingebracht werden. Anders als bei normalen Erdwärmesonden bzw. Tiefensonden, werden die Twin-Pipe-Sonden maximal 20 Meter tief in das Erdreich eingebracht. Twin-Pipe-Sonden können im obersten Grundwasserstockwerk bis etwa 15–20 Meter im Spüllanzen-Verfahren eingebracht werden, sofern es sich beim Untergrund um einen gut spülbaren Sandboden handelt. Twin-Pipe-Sonden in der obersten wasserführenden Schicht haben einen hohen Wärmeentzug, wenn sie im Grundwasser stehen. Die „Spülsonde“ ist weniger aufwendig als das Spülbohrverfahren, das für Erdsonden bis 100 oder in Einzelfällen sogar bis 200 Meter angewendet wird.
Theoretisch kann soweit gespült werden, bis die erste Mergelschicht erreicht ist. In der Praxis sind Sonden von 12 oder 14 Meter die Regel, da diese Längen sich aus Stangenrohr herstellen lassen und für jede Baustelle einsetzbar sind. Die unter dem obersten Grundwasserleiter liegende, zumeist tonige Mergelschicht hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit, welche das Sondenfeld auch von unten gut mit Energie versorgt. Die einzelnen Sonden werden im Abstand von zwei bis drei Meter eingebracht, unterhalb der Frostgrenze miteinander verbunden und zu einem Verteilerschacht geführt.
Spülsonden, die komplett im Grundwasserstrom liegen, haben auch bei hoher Belastung sehr stabile Quellentemperaturen, da sie ähnlich wie eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe ständig mit neuer Energie versorgt werden. Eine Vereisung kann bei korrekter Dimensionierung ausgeschlossen werden. Im Sommer wird das Sondenfeld vom Grundwasser vollständig regeneriert.
Die Sonden werden mit dem steinfreien Spülgut verfüllt oder verschlämmt, um ein späteres Nachsacken auszuschließen. Ein Verpressen mit Bentonit ist meist nicht erforderlich, da die Betriebsdrücke niedrig sind und weil mit dem Spüllanzenverfahren unmöglich ist, mehrere wasserführende Schichten zu durchstoßen.