Schwurbruderschaft
künstliches Verwandtschaftsverhältnis zwischen zwei Freunden / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Schwurbruderschaft (lateinisch fraternitas iurata) bezeichnete im europäischen Mittelalter und der frühen Neuzeit ein künstliches Verwandtschaftsverhältnis zwischen zwei Freunden, die oft durch rituelle Handlungen auch im kirchlichen Rahmen besiegelt wurde. Zu diesen Ritualen konnte das Vermischen oder Austauschen des Blutes durch Trinken gehören (Blutsbrüderschaft). Für eine kulturübergreifende Einordnung siehe Bruder (Freundschaft).
Seit der Veröffentlichung des Buches Same-Sex Unions in Premodern Europe durch den Historiker John Boswell wird in der Geschichtswissenschaft, in der Lesben- und Schwulenbewegung, aber auch in den verschiedenen Kirchen darüber diskutiert, inwieweit diese Institution als Beweis gelten kann, dass das Christentum gleichgeschlechtliche Verbindungen in der Vergangenheit nicht nur anerkannt, sondern auch gesegnet habe.