Aachener Mäkelei
massiver politischer Aufruhrs in der Freien Reichsstadt Aachen ab 1786 / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die so genannte Aachener Mäkelei ist die historische Bezeichnung für eine Zeit massiven politischen Aufruhrs in der Reichsstadt Aachen, die ihren Höhepunkt ab 1786 hatte und erst durch den Einmarsch der Franzosen im Jahre 1792 beendet wurde. Sie ist vergleichbar mit dem Kölner Klüngel und ähnlichen Situationen in mehr als 30 Reichsstädten und beruht auf Absprachen innerhalb der politisch gleichen Interessengruppen sowie gegenseitigen Verleumdungen, Intrigen und Wahlmanipulationen zwischen alteingesessenen, konservativen Ratsmitgliedern, der später so genannten Alten Partei, und den in der Neuen Partei organisierten Reformkräften, die aber letztlich ebenfalls der Aachener Oberschicht entstammten und ähnlich handelten.
Beide Gruppierungen zeichneten sich dadurch aus, dass Mitglieder ihrer Familien, die oftmals auch miteinander verschwägert waren, teilweise über mehrere Jahrzehnte wichtige Positionen im Rat der Stadt Aachen besetzten und deren Wahl, wie es in einem Ratsprotokoll von 1777 vermerkt wurde, „durch wirkliche Abgaben, Geldesdarbietungen oder gemachte Versprechungen oder durch anderes Blendwerk oder Kunstgriffe ungescheut an Hand genommen, ferner auch in öffentlichen Wein- und Bierschenken die Zusammenkünfte der Zunftglieder oder gar freies Zechen und Zehren wirklich vorbereitet worden war“.[1] Der Historiker Horst Carl interpretiert die Mäkelei als „Ausdrucksform der Agonie überlebter und versteinerter Strukturen, denen die französische Revolution und ihre Folgeerscheinungen in Deutschland den erlösenden Todesstoß versetzten.“[2]