Begrenzte Rationalität
Weiterentwicklung des Modells der vollständigen bzw. uneingeschränkten Rationalität / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Begrenzte Rationalität (englisch bounded rationality, auch eingeschränkte Rationalität) bezeichnet eine aus der Verhaltensökonomik und der Psychologie stammende Weiterentwicklung des Modells der vollständigen bzw. uneingeschränkten Rationalität.
Rationalität wird in den Wirtschaftswissenschaften häufig als Grundannahme verwendet, um sowohl das Denken, Verhalten und Handeln von Wirtschaftssubjekten zu erklären, als auch die Formalisierung von vereinfachenden Modellen und Theorien zu ermöglichen.[1] Vollständige bzw. uneingeschränkte Rationalität erfordert unbegrenzte kognitive Fähigkeiten, womit alle mathematischen Probleme und Informationen in einem Bruchteil einer Sekunde und ohne Kosten verarbeitet werden können. In einem Entscheidungsproblem ist Verhalten dann rational, wenn eine Handlungsalternative gewählt wird, die den größten Nutzen für das entscheidende Individuum erbringt.[2]
Begrenzt rationales Verhalten beschreibt auf der einen Seite eine Absicht der Nutzenmaximierung eines handelnden Individuums unter bestimmten Einschränkungen. Diese bestehen aus begrenzten kognitiven Fähigkeiten und Rückgriff auf Heuristiken.[3][4] Auf der anderen Seite ist Verhalten auch dann eingeschränkt rational, wenn ein Individuum abwägen muss, wann die Kosten zusätzlicher Informationsbeschaffung in einer Entscheidungssituation den Nutzen dieser hinzugewonnenen Information übersteigen und es somit eine Entscheidung unter Ungewissheit treffen muss.[5] Das Individuum sucht dann so lange nach Handlungsalternativen, bis eine davon ein gewünschtes Nutzenniveau erreicht (Satisficing) unabhängig davon, ob es noch weitere Handlungsalternativen gäbe, die einen höheren Nutzen erzielen würden.[6]
Abzugrenzen ist begrenzte Rationalität von dem Begriff der Irrationalität. Irrationalität bezeichnet einen bewussten Verstoß gegen die Vernunft. Im ökonomischen Kontext kann irrationales Verhalten beispielsweise bedeuten, dass man eine nutzenstiftende Handlung B einer anderen Handlung A vorzieht, obwohl A mehr Nutzen erbringen würde, also A > B gelten würde.[7]