Dimensionen
Short Story von Alice Munro über die Möglichkeiten des psychischen Überlebens nach einer Gewalttat / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Dimensionen (im Original Dimensions, 2009) ist eine Short Story von Alice Munro, in der es um Möglichkeiten des psychischen Überlebens nach einer Gewalttat geht. Die Erzählung ist zuerst mit dem Titel im Singular (Dimension, 2006) veröffentlicht worden.
Nachdem ihr Ehemann, der sie lange unterdrückte, nach einem Ausbruchsversuch von ihr die drei gemeinsamen Kinder ermordet hatte, ist Doree weggezogen, nennt sich in ihrem neuen Umfeld nun mit ihrem zweiten Vornamen, Fleur, und macht einen Job, der viel Routine beinhaltet und bei dem sie nicht mit Leuten reden muss. Sie will mit dem Verlust ihrer Kinder fertigwerden. Mögliche Lösungen werden ihr vor allem von unerwarteter Seite aufgezeigt und gegen Ende der Geschichte scheint sie sich selbst eine Lösung gesucht zu haben. Das Werk umfasst 17 Abschnitte, von denen der sechzehnte bei weitem der längste ist. Darin wird u. a. der Text von zwei Briefen wiedergegeben, die sich ohne Anrede an Doree richten und die von ihrem Ehemann und Vater ihrer drei Kinder verfasst zu sein scheinen, der von sich meint, dass er in einer Nervenheilanstalt sei, und der Doree etwas über seinen Prozess eines „Erkenne dich selbst!“ mitteilt. Das Ende der Geschichte besteht darin, dass Doree eine Busfahrt nicht wie geplant fortsetzt, sondern an dem Ort verbleibt, wo dringend ihre Hilfe benötigt wird.
Doree sei eine junge Frau, die sich aus der psychischen Abhängigkeit von einem Gewalttäter befreit, so Gisela Ostwald, im Abschnitt „Gewalt, Schwäche und Überwindung“ in ihrer Rezension der Sammlung Zu viel Glück im stern.[1] Diese Geschichte, die von einem Vater erzähle, der gleich alle drei seiner Töchter ermordet, sei die am besten gelungene des Bandes, meint Verena Auffermann.[2]