Feminist Improvising Group
internationales Bandprojekt feministischer Improvisationsmusikerinnen / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Die Feminist Improvising Group war ein internationales Bandprojekt feministischer Improvisationsmusikerinnen und gilt als das erste öffentlich auftretende Frauenensemble in der frei improvisierten Musik.
„“== Geschichte == Die Feminist Improvising Group wurde 1977 von der Sängerin Maggie Nicols und den Henry-Cow-Musikerinnen Lindsay Cooper (Holzblasinstrumente) und Georgie Born (Cello, Bassgitarre), der Vokalistin und Pianistin Cathy Williams sowie der Trompeterin Corinne Liensol als zunächst britische Band gegründet; Anfang 1979 erweiterte sich das Ensemble um die Pianistin Irène Schweizer (die auch Schlagzeug spielte) und die Posaunistin und Bratscherin Annemarie Roelofs. Auch die Filmemacherin Sally Potter gehörte teilweise zum Kern der Band, spielte Altsaxophon und trat als zweite Sängerin auf. Gelegentlich arbeiteten auch Frankie Armstrong, Angèle Veltmeijer und Françoise Dupety im Ensemble.
Die Feminist Improvising Group war innovativ und im damaligen Konzertbetrieb völlig ungewöhnlich, weil sie in ihre Auftritte vielfach theatralische Elemente einbezog und dabei insbesondere den Frauenalltag in unterschiedlichen Facetten thematisierte. Maggie Nicols betonte daher die Eigendynamik, die mit den Auftritten verbunden war, und den konkreten Bezug zum alltäglichen Leben der beteiligten Musikerinnen und der Zuschauerinnen: „Die Leute waren total erschrocken. Denn sie spürten plötzlich die Macht, die von den Frauen ausging. Aber wir hatten dies gar nicht geplant. Wir realisierten selber nicht mehr, was eigentlich geschah. Wir improvisierten unser eigenes Leben, unsere Biographien. Wir ironisierten unsere Situation, pervertierten die Abhängigkeiten, warfen alles hoch in die Luft.“[1]
Dabei entwickelten sie eine eigenständige Musiksprache, um den traditionell über Geschlechterrollen Frauen zugewiesenen Ausdruckselementen etwas entgegenzusetzen. Cooper analysierte: „Männer benutzen Rhythmus, Technologie und Improvisation, um dieselbe Macht und sexuelle Dominanz auszudrücken, welche die Frauen unterdrückt. Wenn jetzt die Frauen so darauf reagieren, dass sie sich selbst auf melodische und akustische Formen beschränken, statt auch andere Elemente in einer nichtunterdrückenden Art zu gebrauchen (…), dann perpetuieren sie lediglich die alte Definition von Weiblichkeit“ (und auch die Machtansprüche von Männlichkeit).[2]
Die Gruppe war mehrfach europaweit auf Tournee. Insbesondere beim FMP-Festival 1979 in Westberlin war das Publikum total begeistert, während die Musikerkollegen sehr gespalten und z. T. heftig ablehnend reagierten.[3]