Frucht (Wasserzeichenmotiv)
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Die Frucht, englisch Fruit, französisch fruit, italienisch Frutto oder spanisch Fruta unterschiedlicher Pflanzen diente überwiegend den italienischen Papiermachern des Spätmittelalters bzw. der Frührenaissance als Vorbild für ihre Wasserzeichen. Die Filigranologie hat diese seit dem 19. Jahrhundert systematisch erfasst und in ihre Repertorien aufgenommen. Bei Charles-Moïse Briquet finden sie sich zum Teil unter „Fruit“ im zweiten Band seines grundlegenden Werks zur Filigranologie.[1] Briquet betont, dass eine bestimmte Anzahl von Früchten gut gezeichnet und leicht zu identifizieren sind: die Eichel (französisch Gland), der Zapfen (französisch Pomme du pin) und die Traube (französisch Raisin). Diese handelt er deshalb gesondert ab. Andere Früchte sind nicht eindeutig zu identifizieren, weshalb Briquet drei Klassen bildet:
- Früchte in Birnen-, Feigen- oder Granatapfelform
- solche mit einer eiförmigen Form, die einer Mandel oder einer gerippten Melone ähnelt
- diejenigen, die wie Kirschen aussehen.
Bei der Reihe der Findbücher zur Wasserzeichenkartei Piccard ist der Band XIV komplett dem Motiv Frucht gewidmet. Auf Grund einer gewissen formalen Ähnlichkeit mit den Traubenbeeren ordnet Gerhard Piccard dem Motiv Traube auch Wasserzeichen des Wappens der Stadt Augsburg zu, das die heraldische Figur einer Zirbelnuss,englisch cembra nut, französisch pyr, zeigt.