Janatha Vimukthi Peramuna
Partei in Sri Lanka / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die Janathā Vimukthi Peramuṇa (Singhalesisch: ජනතා විමුක්ති පෙරමුණ; Deutsch: Volksbefreiungsfront; kurz JVP) ist eine national-marxistische, kommunistische Partei in Sri Lanka.
Die Partei war maßgeblich an zwei bewaffneten Aufständen in Sri Lanka beteiligt, 1971 und 1987–1989. Ziel war die Errichtung einer kommunistischen Gesellschaft. Anfang der 1990er Jahre schwor die Partei der Gewalt ab und praktiziert seither Parteipolitik. 1994 nahm sie zum ersten Mal an einer Parlamentswahl teil. Seitdem ist sie durchgängig im sri-lankanischen Parlament vertreten. Ihre Hochburg liegt im singhalesischen Süden Sri Lankas.[1]
Bei der Präsidentschaftswahl 2005 unterstützte die Partei den sozialistischen Kandidaten Mahinda Rajapaksa und war infolgedessen an seiner Regierung als Koalitionspartner beteiligt. Das Bündnis zerbrach jedoch relativ bald wieder. Die JVP warf dem Präsidenten Korruption und Vetternwirtschaft vor. Außerdem forderten sie eine noch härtere Gangart im Kampf gegen die tamilischenen Rebellen der LTTE. Daraufhin brach die Partei auseinander. Ihr prominentestes Mitglied Wimal Weerawansa gründete eine eigene Partei und unterstützte weiterhin die Politik von Präsident Rajapaksa.
Bei der Präsidentschaftswahl 2010 unterstützte die Partei den Gegenkandidaten des amtierenden Präsidenten Rajapaksa, den ehemaligen Armeegeneral Sarath Fonseka. Fonseka verlor die Wahl jedoch deutlich. Er warf der Regierung daraufhin Wahlbetrug und erkannte das Ergebnis nicht an. Kurze Zeit darauf wurde er von der Regierung festgenommen. Ihm wurden in Zusammenarbeit mit der JVP Putschpläne vorgeworfen. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2010 kam die JVP auf nur etwa 5 % und 7 Sitze im Parlament. General Fonseka wurde aus der Untersuchungshaft heraus ebenfalls ins Parlament gewählt.[2]
Kritiker werfen der JVP vor singhalesisch-chauvinistisch zu sein und immer noch Gewalt als Teil des politischen Kampfes zu praktizieren. Außerdem wird die Partei als rassistisch und anti-tamilisch bezeichnet, unter anderen machte die Regierung sie für die anti-tamilischen Pogrome in Sri Lanka 1983 im sogenannten „schwarzen Juli“ (Black July) verantwortlich.[3]