Kasachisch-russische Beziehungen
aus Wikipedia, der freien encyclopedia
Die Kasachisch-russischen Beziehungen bezeichnen die bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und Russland. Beide Länder sind Nachbarn und sie verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Das Kasachen-Khanat geriet im 18. Jahrhundert unter russischen Einfluss und wurde schrittweise in das Russische Kaiserreich eingegliedert. Zahlreiche Russen wurden in Kasachstan angesiedelt, welche bis heute eine bedeutende Minderheit im Land stellen. Durch die russische Niederlage im Ersten Weltkrieg kam es zu einer kurzen Phase der lokalen Autonomie, bevor Kasachstan 1925 als Kirgisische bzw. Kasachische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik und ab 1936 als Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik ein Teil der Sowjetunion wurde. Unter der Herrschaft von Josef Stalin kam es zu einer Hungersnot in Kasachstan in den 1930er Jahren mit über einer Million Toten. Durch die gezielte Ansiedelung zahlreicher Volksgruppen in Kasachstan wurden die ethnischen Kasachen zu einer Minderheit im eigenen Land. Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde Kasachstan schließlich im Dezember 1991 zu einem unabhängigen Staat. Das unabhängige Kasachstan lehnte sich außenpolitisch eng an Russland an und trat der Eurasischen Wirtschaftsunion und der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit bei, welche beide als politische Projekte Russlands gelten. Beide Länder unterhalten enge Wirtschaftsbeziehungen. So ist Russland für Kasachstan der wichtigste Handelspartner und für den Transport seiner Ölexporte ist Kasachstan auf Russland angewiesen. Gleichzeitig ist Kasachstan aber auch auf die Wahrung seiner Souveränität bedacht und nach dem Beginn des Russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 erfolgte eine Distanzierung zu Russland.[1]