Marcellus Empiricus
römischer Medizinschriftsteller / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Marcellus Empiricus, auch Marcellus Burdigalensis, war ein römischer Schriftsteller um die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert. Er stammte aus Gallien (fraglich, ob aus Burdigala, heute Bordeaux) und bekleidete hohe Staatsämter am römischen Kaiserhof unter Theodosius I. und unter dem oströmischen Kaiser Arcadius.
Marcellus, ein medizinischer Laie, verfasste um 400 oder um 410[1] ein für Laien bestimmtes medizinisches Rezeptbuch (De medicamentis, „Über Heilmittel“) in 36 Kapiteln, das voll von abergläubischen bzw. magischen[2] Mitteln (auch solchen der sogenannten Dreckapotheke) ist, die er zum Teil wohl aus mündlicher Überlieferung kannte.[3] Die Einleitung bildet ein Brief des Marcellus an seine Söhne sowie mehrere apokryphe Briefe, den Schluss 78 Hexameter. Hauptquellen waren Scribonius Largus (Compositiones medicamentorum), vermittelt über den auch direkt als Vorlage genutzten Pseudo-Apuleius, und die Medicina Plinii mit Elementen aus Galens Werk, sowie zum Teil volksmedizinische Inhalte aus dem gallo-romanischen Bereich.[4] Wertvoll sind die vulgärlateinischen Pflanzennamen. Marcellus führte in seinem Manuskript 2500 Heilpräparate griechische, römischen und vor allem gallischen Ursprungs auf und nennt 150 angewandte Pflanzen.[5]
Inhalte aus dem Werk des Marcellus finden sich in der Physica Plinii neben solchen, die direkt aus der Medicina Plinii stammen, wieder.[6]