Massaker vom Bois de Boulogne
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Das Massaker beim Wasserfall des Bois de Boulogne vom 16. August 1944 war ein deutsches und französisches Tötungsverbrechen in Paris, dem 35 junge Résistancekämpfer zum Opfer fielen. Die Täter waren französische Kollaborateure unter Führung der deutschen Agenten Friedrich Berger (1911–1960) und Karl Rehbein (1899–?), die als Agents Provocateurs die Kämpfer in eine Falle gelockt hatten. Die Verantwortung trug die SD–SiPo-Stelle in 11 Rue des Saussaies im Pariser 8. Arrondissement[1], dem Hauptquartier von Helmut Knochens Stellvertreter als Befehlshaber und Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (BdS und KdS) Paris, SS-Obersturmbannführer Hans Henschke. Von dieser SD–SiPo-Stelle wurde vom 17. April 1944 an eine Nebenstelle in der Räumlichkeit 180 Rue de la Pompe organisiert und betreut: Der SS-Untersturmführer Karl Kleindienst (1895–?) wirkte als Führungsoffizier für die Agenten Berger, Rehbein und 40 fanatische französische Kollaborateure. Neben den Räumlichkeiten wurden Waffen, Fahrzeuge, Sold und in größeren Mengen Bargeld zur Verfügung gestellt. Die Mordaktion im Bois de Boulogne, in die sieben weitere Kämpfer der Résistance hineingezogen wurden, war durch eine unbekannte deutsche Truppe durchgeführt worden. Eine Stele mit dem Lothringerkreuz und den Namen der Ermordeten erinnert am Ort des Geschehens.