Neue Frau (Feminismus)
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Der Begriff Neue Frau (englisch New Woman) war eine feministische Idealvorstellung von einer eigenständigen Frau, die im ausgehenden 19. Jahrhundert entstand und einen bedeutenden Einfluss auf den Feminismus im 20. Jahrhundert hatte.
Diese Eigenständigkeit und Unabhängigkeit war nicht einfach eine geistige Angelegenheit: Sie schloss auch einen äußeren Wandel hinsichtlich der Verhaltensweisen und der Kleidung der Frau ein. Durch die Aktivität von Frauen als Radfahrerin beispielsweise erhöhte sie die Möglichkeit, sich weiträumiger und aktiver mit der Welt und ihren Problemen auseinanderzusetzen.[1] Die Neue Frau durchbrach die Begrenzungen, die ihr durch eine männerdominierte Gesellschaft gesetzt worden war. Dies wurde besonders in den Stücken des Norwegers Henrik Ibsen (1828–1906) beispielhaft gezeigt.
Im deutschsprachigen Kulturraum wird der Begriff Neue Frau vor allem für die Zeit nach 1918 verwendet, als sich die Rolle der Frau veränderte.[2][3] Frauen wurden zu Teilnehmern in den neu geschaffenen Demokratien, sie waren Konsumenten, berufstätig, sportlich und wurden vermehrt als selbständige Künstler wahrgenommen.