Sang an die Sonne
Tanzdrama von Rudolf von Laban / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Sang an die Sonne ist ein epochales, in der Nacht vom 18. auf den 19. August 1917 erstmals aufgeführtes Tanzdrama von Rudolf von Laban.[1] Er selbst bezeichnete den „dreiteiligen Naturreigen“ als einen den „chorischen Spielen“ zugehörenden „Bewegungschor“.[2]
Die Entstehung des Werkes fällt in die Zeit nach der Entstehung des modernen Ausdruckstanzes, dem Ballett der Jahre 1913 bis 1919. Der Monte Verità gilt dabei als einer der wichtigen Entstehungsorte dieser Kunstgattung. Hier hatte Laban die von ihm geleitete Sommerschule für Bewegungskunst gegründet und mit bedeutenden Tänzerinnen wie Mary Wigman, Suzanne Perrottet, Berthe Trümpy und Katja Wulff mit ganzheitlichen Methoden gearbeitet. Das Libretto stammt von Otto Borngräber.[1]
1914 stand das Stück Sieg des Opfers auf dem Spielplan, in dem ein düsterer Inzest inszeniert wurde und bei dem die Tänzer auch schauspielerische Fähigkeiten beweisen mussten. Schauspielerische Defizite und fehlende männliche Mimen ließen die Aufführung scheitern. Zudem brach bald nach Probenbeginn der Erste Weltkrieg aus und die deutschen Männer – Tänzer wie Sanatoriumsgäste – mussten zurück nach Deutschland. Doch je länger der Krieg dauern sollte, desto mehr kamen zurück.[3]: Seite 118
Der Sang an die Sonne sowie Istars Höllenfahrt sind Abschlussarbeiten der Sommerschule, die vor einem grösseren Publikum aufgeführt wurden. Beide Werke sind symbolhaft überhöht. Es geht in ihnen um innere Läuterung und Reinkarnation. Während in der Höllenfahrt die programmatische Befreiung der Menschen aus dem alten Babylon durch eine Abkehr von der Zivilisation thematisiert wird, geht es beim Sang an die Sonne um die Glorifizierung der Sonne von ihrem abendlichen Untergang über den Tanz der Dämonen bis zum Tanz der singenden Sonne als Begrüßung am nächsten Morgen. Die untergehende und aufgehende Sonne ist in das Spiel miteinbezogen, sodass die Aufführung die ganze Nacht über andauern muss.[4]: S. 192