Semnonenhain
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Der Semnonenhain ist die Kultstätte der Semnonen, die in Tacitus’ Germania um etwa 100 n. Chr. beschrieben wird. Es handelt sich um eine besondere Form eines heiligen Hains, die auch als Fesselhain oder Fesselwald bezeichnet wird. Tacitus zufolge fand in dem Hain ein Menschenopfer statt. Die Opferung soll ein verbindendes Element der suebischen Stämme gewesen sein.[1] Auch in der Lieder-Edda wird im Zweiten Lied von Helgi dem Hundingstöter ein Fesselhain (Fjöturlund) erwähnt. Zwischen beiden Hainen liegt offenkundig eine Analogie vor,[2] die der Altgermanist Otto Höfler zu beweisen versuchte. Höfler zufolge war das Opfer kein Niedriggestellter, sondern ein Auserwählter, der sein Geschick freiwillig auf sich nahm.[3]