Methionin-Salvage
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Der Methionin-Salvage-Stoffwechselweg (selten: Yang-Zyklus) ist eine Abfolge von sechs chemischen Reaktionen, die das Ausgangsprodukt 5′-Methylthioadenosin (MTA) in das Endprodukt L-Methionin umwandeln. Die Enzyme, die die einzelnen Reaktionen katalysieren, können (bis auf wenige Bakterienarten) in allen Lebewesen gefunden werden. Der Prozess findet vollständig im Zytosol statt. Er ist zumindest in den auf Methionin angewiesenen Organismen lebenswichtig zur Rückgewinnung des Schwefelatoms, dessen Assimilation energieaufwändig ist. Der Stoffwechselweg wurde zunächst in Klebsiella pneumoniae und Saccharomyces cerevisiae ausgiebig untersucht. Auch in Pflanzen wurde er im Zusammenhang mit der Ethen-Biosynthese untersucht. Im Menschen sind noch nicht alle Einzelschritte völlig geklärt.[1][2][3]
MTA entsteht bei der Synthese der Polyamine aus Adenosylmethionin (SAM) beziehungsweise Decarboxy-SAM durch Übertragung einer Aminopropylgruppe, Teil des Methionins, von dem noch die Methylthio-Gruppe übrig bleibt. Im Folgenden wird nach Abspaltung des Adenin schrittweise diese Aminopropylgruppe wiederhergestellt, auf Kosten des Riboserings.