Renzo Ravenna
italienischer Politiker (1893–1961) / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Renzo Ravenna (geboren 20. August 1893 in Ferrara; gestorben 29. Oktober 1961 ebendort) war ein italienischer Jurist und Politiker. Er gehörte einer bedeutenden jüdischen Familie aus Ferrara an und war mit Enrico Paolo Salem in Triest vor Einführung der Rassengesetze in Italien einer der beiden einzigen faschistischen Podestà jüdischer Herkunft.[1]
Während des Ersten Weltkrieges war er Interventionist und Freiwilliger und ein Freund von Italo Balbo. Dies führte zunächst zur Annäherung und dann zum Eintritt in die National-Faschistische Partei und 1926 zur Ernennung zum Podestà. Er widmete sich der Verwaltung der Stadt mit besonderem Augenmerk auf die wirtschaftliche Situation, dem Wiederaufbau und kulturellen Initiativen. Nach seinem Rücktritt und mit dem Tod von Balbo distanzierte er sich endgültig vom Faschismus und wurde mit seiner Familie vom Regime verfolgt. Mit der Auswanderung in die Schweiz und nach Kriegsende mit der Rückkehr nach Ferrara beendete er seine politische Tätigkeit endgültig. Seine jüdische Herkunft, die mit dem Faschismus verbundene Positionen innehat, macht ihn auch heute noch zum Gegenstand historischer Untersuchungen.