Wassermühlen am Wehebach
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Die Wassermühlen entlang des Wehebaches, einem Nebenfluss der Inde, nutzten im Industriezeitalter exzessiv Wasserkraft für industrielle Arbeiten. Vor Erfindung der Dampfmaschine war die Wasserkraft, neben der Windkraft, die einzige der Muskelenergie überlegene Energiequelle.
Um die Wasserkraft nutzbar zu machen, wurden Wassermühlen entlang eines Fließgewässers platziert und mittels ober- oder unterschlägiger Mühlenräder angetrieben. Um einen sichern Betrieb zu gewährleisten, wurden häufig künstliche Wassergräben, sogenannte Mühlenteiche, parallel zum Bach auf Wiesen angelegt. Teilweise wurde vor der Mühle auch ein Stauweiher aufgestaut um auch Niedrigwasserphasen ausgleichen zu können. Viele dieser Anlagen sind heute noch gut sichtbar an der Wehe vorhanden.
Der Wehebach entspringt bei Raffelsbrand im Hürtgenwald und fließt durch Schevenhütte, Langerwehe und Luchem und mündet schließlich bei Inden in die Inde. Er liegt damit vollständig im Einzugsgebiet der Rur. Vor dem Austritt aus der Eifel wird der Bach seit 1983 von der Wehebachtalsperre aufgestaut, die seitdem auch die Wassermengen effektiv reguliert.
Im Wehetal, als Teil des Herzogtums Jülich, wurde die Wasserkraft spätestens mit dem Einzug der Reidemeister im 16. Jahrhundert systematisch genutzt, da für den Betrieb der Hütten mit dem Wehebach, dem umliegenden Wald und den Bodenschätzen die Bedingungen optimal waren. Bei fortgeschrittenen Bachkilometern änderte sich die Verwendung der Wasserkraft. Hier waren hauptsächlich Mahlmühlen für Landwirtschaft und Ähnliches aktiv. Über einen Zeitraum von etwa 1000 n. Chr. bis heute gab es vermutlich 21 verschiedene Mühlen entlang des etwa 12 km langen Unterlaufs.[1]